April 25, 2024 20:00
Blansko, Suterén Music Club
May 15, 2024 17:30
Konzervatoř Jaroslava Ježka - velký sál
May 16, 2024 19:00
Praha, Divadlo Járy Cimrmana
(te) Ratzeburg – Weltklasse Jazz in der Ratzeburger St. Petri-Kirche:
Mit dem Milan Svoboda Quartet hat der Verein Jazz in Ratzeburg dem Publikum erneut ein besonderes Highlight geboten. Rund 100 fesselnde Minuten faszinierten die Zuhörer. Gekommen waren zwar nur rund 80 Besucher - diese jedoch würdigten das musikalische Event mit begeistertem Beifall.
„Dieses Konzert werde ich nie vergessen“, schwärmte Ulla Redecker vom Jazzverein am Ende, als sie den Musikern dankte. Das sei die hohe Schule des Jazz gewesen. Redecker und der Vereinsvorsitzende, Götz Salisch, hatten den tschechischen Pianisten Milan Svoboda mit seiner Bigband im März 2006 im Prager Jazzclub „Reduta“ gehört und waren begeistert gewesen. Mehr als zwei Jahre hätten sich die Verhandlungen hingezogen. Ein Jazzerlebnis der besonderen Art war jetzt Belohnung für die intensiven Bemühungen. Gekommen war der Meister des Pianos mit seinem Quartett. Dazu gehören Milan Krajic (Saxophon), Ivan Audes (Schlagzeug) und Filip Spaleny (Bass), alles Solisten, die mit erstklassigen Ensembles der tschechischen Jazzszene zusammen arbeiten.
Auf dem Programm standen ausnahmslos Eigenkompositionen des Pianisten. Während die letzten Sonnenstrahlen des Junitages durch die Fenster fielen und die Kirche immer mehr ins Abendlicht tauchten, belebten die feinen, einfühlsamen, lyrischen oder auch furiosen und intensiven Klänge der vier Musiker den Raum. Leichte und fröhliche Partien wechselten sich ab mit klangstarken und eindringlichen Passagen. Verschiedene Soli belohnte das Publikum mit spontanem Applaus. Eindrucksvoller Höhepunkt war Svobodas Klaviersolo zum Ende. Der 1951 in Prag geborene Pianist beherrscht sein Instrument mit überzeugender Sicherheit. Die Hände bearbeiten zwar die Tasten, der ganze Mann ist jedoch Musik. Neben dem Ohrengenuss faszinierte Svobodas Ergebenheit an die Musik auch das Auge.
In fast privat wirkendem Rahmen und direkter Nähe zu den Musikern gaben sich die Besucher dem Klangerlebnis hin. Füße wippten im Takt, die Musik der vier Virtuosen zog von Beginn an in ihren Bann. Umhergehen war ausdrücklich erlaubt, so dass die Besucher aus verschiedenen Perspektiven das Konzert erfahren konnten. Die Zuhörer erlebten lebendigen Jazz, der Spaß macht, zum Träumen anregt, aber auch aufwühlt. Hundert Minuten mit Milan Svoboda und seinem Ensemble wurden zu hundert Minuten Musikgenuss ohne eine Sekunde Langeweile.
(Foto: Teckenburg)